Bienen retten: So kannst du helfen!
Beschäftigtes Summen herrscht in so manchen Büschen und Blumenwiesen während dieser Zeit des Jahres. Die fleißigen Bienchen haben mit ihrer Arbeit begonnen und machen sich voll Tatendrang daran, ihren Nektar zu sammeln. Wir verraten dir, warum die Arbeit der Bienen so wichtig für unser Ökosystem ist und zeigen dir, was du tun kannst, um die bedrohten Insekten zu retten.
Deshalb geht Bienensterben uns alle etwas an
Seit Jahren geht die Bienenpopulation auf der ganzen Welt allmählich zurück. In einigen Regionen sterben ganze Bienenvölker – unabhängig davon, ob die Tiere von Imkern gehalten werden oder es sich um Wildbienen handelt. In anderen Regionen geht vor allem die Wildbienenbevölkerung zurück, während die Zahl der Imker hingegen steigt.
Die genauen Gründe für dieses Bienensterben, das sich mittlerweile zu einem grundsätzlichen Insektensterben entwickelt hat, sind noch nicht vollends klar.
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt die Bedrohung der Bestäuber vor allem an Parasiten, Pestiziden, am Verlust von Nistmöglichkeiten durch Neubaugebiete, Park- und Agrarfläche sowie an landwirtschaftlichen Monokulturen, die die Nahrungsvielfalt und -verfügbarkeit der Insekten stark einschränken.
Da ein großer Teil unserer Lebensmittel – insbesondere im Pflanzen und Obstanbau – von der Bestäubung durch Honigbienen und andere Insekten abhängt, ist es umso wichtiger, unsere beflügelten Freunde zu retten und sie bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Was kann also jede und jeder von uns tun, um den Bienen zu helfen?
Während Honigbienen bei ihrer Nahrungssuche nicht sehr wählerisch sind, sind die unterschiedlichen Arten der Wildbiene oft auf einzelne Nahrungsquellen spezialisiert. Vor allem heimische Blüh- und Wildpflanzen kommen bei Bienen gut an, da viele der Pflanzen ungefüllte und weit geöffnete Blüten besitzen, durch die die Bienen gut an Pollen und Nektar gelangen.
Gezüchtete Pflanzen hingegen haben oft sogenannte gefüllte Blüten, zahlreiche, dicht aneinander liegende Blütenblätter, die den Weg zur wertvollen Nahrung versperren. Bienenfreundliche Pflanzen und Blumen sind reich an Nektar und/oder Pollen und haben eine lange Blütezeit.
Aber keine Sorge: So kompliziert ist das Ganze gar nicht. Für deinen eigenen Garten oder Balkon gibt es beispielsweise Seedbombs oder spezielle Samenmischungen für Wildblumen, die Bienen besonders gut gefallen. So hast du im Handumdrehen eine farbenfrohe Bienenweide.
Auch mit einer Wildbienen-Nisthilfe kannst du dazu beitragen, die Bienenpopulation zu stärken. Diese kannst du bei dir im Garten oder auf dem Balkon aufhängen und Wildbienen somit mehr Lebensraum bieten. Achte bei deiner Nisthilfe unbedingt darauf, dass das Holz nicht zu rau ist und die Flugbahn der Bienen stets frei ist, sodass sich die Bienen nicht verletzen können. Ein möglichst sonniger und vor Regen und Wind geschützter Ort eignet sich am besten.
Wenn schwache Bienen auf deiner Fensterbank stranden, ist der Griff zum Honigglas schnell getan. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Honig – insbesondere Importhonig aus dem Supermarkt – kann schnell Krankheiten übertragen und stellt damit eine hohe Risikoquelle für die Biene und ihr Bienenvolk dar. Vermeide es deshalb, schwache Bienen mit Honig zu füttern und wasche Honiggläser gründlich aus, bevor du sie ins Altglas gibst.
Greife zum Aufpäppeln von schwachen Bienen lieber zu Zuckerwasser. Dazu einfach warmes Wasser mit etwas Zucker mischen und vor die Biene tröpfeln oder in eine Bienentränke geben. Auch hier solltest du selbstverständlich aufpassen. Krankheitserreger verbreiten sich schnell und sollten mehrere Bienen an deiner bereitgestellten Erfrischung Halt machen, achte darauf, dass du sie regelmäßig auswechselst.
Bio & bienenfreundliche Lebensmittel
Ob Frühstück oder Abendbrot: Was auf deinem Teller landet geht auch die Bienen etwas an. Indem du möglichst saisonale Lebensmittel kaufst oder auf Bio-Produkte von regionalen Landwirt:innen zurückgreifst, kannst du die in der Regel bienenfreundlichere Landwirtschaft dieser Betriebe unterstützen und deinen Beitrag gegen das Bienensterben leisten.
Viele Pflanzen und Lebensmittel aus herkömmlichem, nicht-biologischem Anbau werden mit Pestiziden behandelt. Diese Pflanzenschutzmittel sind jedoch auch für Bienen und andere bestäubende Insekten schädlich. Wenn du den Bienen helfen möchtest, setzen auf Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft. Biolandwirt:innen dürfen keine koventionellen Pflanzenschutzmittel nutzen und sind deshalb in der Regel bienenfreundlicher als konventionelle Betriebe.
Werde Hobby-Imker:in oder Bienenpat:in
Ein weiterer Pluspunkt der ökologischen Landwirtschaft: Monokulturen, die Bienen in ihrem Nahrungsangebot und Lebensraum einschränken, kommen tendenziell seltener vor als in konventioneller Landwirtschaft.
Sind dir die bisherigen Schritte noch nicht genug, kannst du auch noch tatkräftiger mithelfen. Von der eigenen Hobby-Imkerei im Garten bis hin zur Bienenpatenschaft in Gebieten in ganz Deutschland: Viele gemeinnützige Vereine und Organisationen setzen sich gezielt dafür ein, die Bienenpopulation wieder zu stärken und unterstützen all jene, die bei diesem Vorhaben mithelfen wollen. Bestimmt gibt es auch Institutionen in deiner Nähe, mit denen du gemeinsam gegen das Bienensterben vorgehen kannst.
Du siehst, es ist gar nicht so schwer, den Bienen zu helfen. Und bei all der harten Arbeit, die die geflügelten Tierchen für uns leisten, ist es ein Leichtes, auch ein wenig zurückzugeben.